Urlaub im Mai

Wir sind urlaubsreif. Um ein paar Tage Ruhe und Erholung zu finden, möchten wir gerne ins Sauerland, in „unser“ Häuschen fahren. Es gibt da nur ein kleines Problemchen: als wir das letzte Mal da waren, mussten wir bereits die Besitzer davon überzeugen, dass unsere Zwerge quasi als ein Hund zu zählen sind. Wie sollen wir nun mit 3 Hunden überzeugen?

Weil alles im Leben auf einen Versuch ankommt, schreibe ich eine nette Email, natürlich mit dem Link von Knöpfchens Urlaubsbericht auf der HP und erzähle von Änny, unserer behinderten Pflegehündin, deren Vermittlung bis zum Buchungstermin ungewiss ist.  Zu meiner großen Freude erhalten wir eine Zusage, mit der Erlaubnis, Änny mitzubringen.

Von jetzt an rattert es in meinem Kopf. Wie wird sich der Urlaub mit Änny gestalten? Ob die Maus wirklich so gefestigt ist, einen Ortswechsel zu verkraften? Und: wie zur Hölle sollen wir 3 Hunde, deren halben Hausstand und uns in einem Agila unterbringen?

Auf keinen Fall können wir auf die beiden Hundeboxen, den Geländebuggy, den Rolli, Ännys Faltbox und auf die 3 Hundekörbchen verzichten. Die Fotoausrüstung, das Notebook und die Knopf-Windeln brauchen wir auch.

Da zunächst das Wetter als eher durchwachsen angekündigt ist, überlege ich, ob meine Gummistiefel in die Kulturtasche passen oder ob ich nicht doch die Variante einer lieben Forenkollegin wähle und die Gummistiefel als Kulturtasche umfunktioniere. Wechselwäsche für uns wird recht schnell als völlig überbewertet entschieden und das , was wir brauchen, ziehen wir eben zur Not übereinander an.

Während ich in Panik verfalle, entscheidet GöGa, dass es Zeit wird, unsere Dachbox aus dem Schuppen zu kramen. Sie hat uns stets gute Dienste erwiesen, als die Kinder noch klein waren und wir im Sommer mit dem Auto unseren Urlaub in Frankreich verbrachten.

Und siehe da: wir brauchen unsere Wechselwäsche nicht übereinander anziehen, denn sogar für unsere Reisetaschen ist noch Platz!

Am Tag vor der Abfahrt stehen bereits einige Taschen im Flur und unser Knopf weiß genau, dass ein Abenteuer auf sie wartet. Aufgeregt sitzt sie vor den Taschen , bellt uns an, sie ja nicht zu vergessen. Änny findet das eher befremdlich, aber noch ist alles gut.

Es bleibt auch alles gut, bis kurz vor der Abfahrt ihre Schlafbox abgebaut und im Auto verstaut wird. Jetzt versteht sie die Welt nicht mehr. Sie kauert sich in der Ecke zusammen und ein paar Mal setzt sie zum Ausrasten an. Es ist nicht leicht sie zu beruhigen und mir wird mulmig.

Dann geht es endlich los und 2 deutliche Ansagen sind nötig, um Madame davon zu überzeugen, dass die Autofahrt zu überleben ist.

Am Ferienhaus angekommen, lassen wir zuerst die Zwerge aus dem Auto. Viva rennt los, sie weiß genau wo wir sind. Auch unser Knopf kachelt den kleinen Berg vom Parkplatz zum Haus hoch und nur unter größter Anstrengung kann ich sie davon abhalten, ins Haus zu rollen. Dann hole ich Änny aus dem Auto. Skeptisch, aber froh, nicht ohne ihre Freundinnen zu sein, geht sie mit mir mit. Als dann als erstes ihre Box einen Platz im Ferienhaus erhält, gehe ich mit ihr ins Haus und zeige ihr ihren Platz für die nächsten Tage. Ich kann richtig sehen, wie die Anspannung der letzten Stunden von ihr abfällt. Jetzt wird alles gut! Mit festem Schlafplatz und ihrem Rudel an der Seite, kann der Urlaub beginnen.

Das Ferienhaus liegt auf einem Hügel, rundum nur Wiesen und Wald. Nur eine kleine Straße führt am Haus entlang. Als wir ausgepackt haben und bei einer Tasse Kaffee auf der Terrasse sitzen, inspiziert das Trio die Umgebung. Änny habe ich vorsichtshalber an die Schleppleine gelegt, was sich als ganz doofe Idee herausstellt. Ständig verheddert sie sich im Seil und weil die Wiese ziemlich abschüssig ist, stolpert sie mehr, als sie läuft.Ich entschließe mich , auf unsere Arbeit der letzten Monate zu vertrauen und nehme die Schleppleine ab. Wir brauchen sie übrigens den ganzen Urlaub nicht mehr.

Änny tobt mit den Zwergen über die Wiese, lässt sich am Weg abrufen, am Parkplatz stoppen und schnell sind die Grenzen geklärt. Wir schauen in drei glückliche Hundegesichter und sind froh, das Abenteuer „Urlaub mit 3 Hunden“ gewagt zu haben.

Noch am gleichen Abend starten wir unseren ersten Spaziergang. Als wir den Feldweg erreichen, darf das Trio frei laufen und stürzt sich in die Wiesen. Der Löwenzahn steht überall kniehoch und es ist alles voller Pusteblumen. Die Pollen fliegen in alle Richtungen als die Bande die Wiese entert. Sogar der Knopf kämpft sich durch den Dschungel und Viva ist nur beim Hochhüpfen noch zu sehen. Änny schmeißt sich ins hohe Gras, sie strahlt wie ein Weihnachtsbaum. Die Sonne und wir strahlen mit ihr mit.

Weil die Hunde jederzeit vor die Tür dürfen, gibt es keine festen „Pipizeiten“ und so weigert sich Madame am ersten Abend, sich spät noch einmal zu lösen. Die erste Nacht wird deshalb sehr kurz und ich darf um 3.45 Uhr den Sternenhimmel bewundern, weil es dann doch sehr nötig ist.

Am nächsten Morgen starten wir zu einer Wanderung durch den Wald. Das erste Stück ist ein steiler Feldweg, weshalb der Knopf bergauf im Buggy verbringt. Meine Bedenken, ob Änny den Berg schafft, sind schnell zerstreut. Sie rennt mit Viva los, springt wie eine Gemse bergauf, rennt wieder zurück und startet wieder. Oben im Wald angekommen, will der Knopf auch mitmischen und kann es nicht erwarten, das Trio zu vervollständigen. Die 3 sind voller Elan, nur GöGa und ich, müssen einen Moment verschnaufen, bevor wir unseren Waldnixen folgen können.

Auf dem Rückweg durch den kleinen Ort, kommen wir an einer Kuhweide vorbei. Da Änny auf Entfernung nur unscharf sieht, hat sie Angst vor den großen Dingern, die sich bewegen und ab und an komische Geräusche von sich geben. Wir sprechen ihr Mut zu und an Knöpfchens Seite traut sie sich dann tatsächlich vorbei. Dass es dafür eine Party auf dem Feldweg gibt, merkt sie sich und die folgenden Begegnungen in den nächsten Tage mit diesen komischen Riesen, meistert sie an Knopfs Seite von Mal zu Mal besser.

Das Wetter könnte besser nicht sein, ok, ein paar Grad weniger fände der Knopf prima, aber wir stromern jeden Tag durch die Gegend, faulenzen auf der Terrasse und toben über die Wiesen am Haus.

Am Abend drehen Viva, Änny und ich noch eine Extrarunde, auf der einige schöne Fotos im Abendlicht zustande kommen.

Wenn das Trio dann müde und glücklich in den Körbchen liegt, schleichen GöGa und ich noch ums Haus. Wir haben einen kleinen Wettstreit, wer es schafft in der Dämmerung auf großer Entfernung brauchbare Fotos von den Rehen zu bekommen. Die Ausbeute kann sich nicht wirklich sehen lassen, aber es macht Spaß.

Eines Tages steht tatsächlich am helllichten Tag ein Reh auf der Wiese vor unserem Haus. Ich schaffe es sogar noch, schnell reinzuhuschen und die Kamera zu holen. Klick, klick – die ersten Fotos sind im Kasten und ich freue mich riesig, sie GöGa unter die Nase reiben zu können, als Viva plötzlich durchstartet. Jetzt habe ich Panik, denn das Reh flüchtet über die kleine Straße in Richtung Wald. Ich rufe unsere kleine Jägerin, aber sie hört nicht. Ich sprinte quer über die Wiese und endlich entdecke ich sie. Sie hat das Reh verloren und jetzt lässt sie sich auch abrufen. Auch wenn ich sehr erleichtert bin, so bin ich doch ziemlich wütend. Einerseits auf unseren Zwerg, andererseits : wann steht schon mal ein Reh vor der Tür?

Als ich am Abend die Fotos auf den Compi überspiele, rutschen mir die Fotos in einen anderen Ordner, was ich leider erst bemerke, nachdem ich die Karte bereits gelöscht habe. Jetzt ist der Running-Gag für die nächste Zeit geboren:

„Stell dir vor, da steht ein Reh vor der Tür … -  gelöscht!“

Haha, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht mehr zu sorgen…..

Leider ist irgendwann einmal der schönste Urlaub zu Ende. Gerne wären wir noch geblieben, denn auch das Trio ist so entspannt, wie nur selten. Um uns die Abreise etwas zu erleichtern, buchen wir bei der Abmeldung gleich eine Woche für den Herbst. Schließlich war es zu warm, um den tollen Pelletofen zu nutzen, das müssen wir unbedingt nachholen.

Bei der Verabschiedung erfahren wir noch, dass wir wieder einmal für Gesprächsstoff in dem kleinen Ort gesorgt haben. Diesmal ist aber nicht der Rollknopf selbst das Thema, sondern die Tatsache, dass wir tatsächlich mit einem Kinderwagen unterwegs waren.  Mal sehen, wie wir das im Herbst noch toppen können….. ;)

Zuhause angekommen, fällt mein Blick als erstes auf das vertrocknete Stämmchen vor dem Haus. Meine schöne Kugelweide ist der Trockenheit zum Opfer gefallen. Auch im Garten erwartet mich die ein oder andere Pflanze, die laut nach Wasser ruft, aber dass meine Mädchen sogar meine Küchenkräuter verdursten lassen, hätte ich nicht gedacht. Um so mehr freue ich mich, wenigstens die Katzen und meine Außenbande wohlauf vorzufinden.

Das Trio stürmt gut gelaunt Haus und Garten und auch Änny freut sich, wieder daheim zu sein.

Als wir alle abends noch auf der Terrasse sitzen, dröhnt laute Musik aus der anderen Hälfte unseres kleinen Doppelhauses. Ich merke, wie meine Tiefenentspannung schwindet und um das Ganze zu steigern, wird nun noch die Heckenschere angeworfen. Da diese ziemlichen Krach macht, muss unbedingt die Musik lauter gedreht werden und wir verstehen unser eigenes Wort nicht mehr.  Wir sind wieder zu Hause.

Es ist 20.45 Uhr in Castrop-Rauxel und ich sehne mich nach dem kleinen Häuschen im Sauerland, ohne Nachbarn weit und breit und wo sich Fuchs und Hase eine gute Nacht wünschen.

 

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auch am Vatertag

ist der Wald vor uns nicht sicher.

Es werden seltene Tiere entdeckt…

wilde Sprünge ausprobiert…

Fotos für´s Familienalbum gemacht…

und im Feld entdecken wir eine täuschend echt aussehende Vogelscheuche!

Und während sich die einen, eine kleine Pause gönnen….

retten andere, kleine, größenwahnsinnige Handicap-Hunde vor dem Ertrinken!

 

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Ein schönes Foto vom Trio Infernale

wünsche ich mir schon lange.  Leider klappt das meistens nicht, weil die 3 Monster einfach nicht still halten und nie in die gleiche Richtung gucken möchten.

Heute sind sie reif! Tina ist dabei und wir beschließen die 3 notfalls anzutackern.  Erst laufen und toben wir sie müde, die ersten Superfotos werden geschossen und dann ist es soweit: mit dem blühenden Rapsfeld im Hintergrund ist ein schönes Motiv gefunden!

Artig lassen sich der Knopf und Viva in Pose setzen. Änny ist hampelig, lässt sich dann aber doch von mir in die Wiese legen.

Als es weder eine tolle Belohnung, noch ein spannendes Spiel gibt, wird es ihr langweilig und sie beschließt zu blödeln.

Wenn nichts los ist, muss sie eben was los machen!

Also irgendwie war das nicht das Foto, das ich mir vorgestellt habe, aber wer kann einer so gut gelaunten Änny schon böse sein?

 

 

 

 

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Agility

findet nun in unserem Garten statt und die ganze Familie hat Spaß!

Natürlich ist Änny über die doofen Stangen, die nun im Weg stehen, ganz verwundert, aber dass es für jedes Hindernis eine Belohnung gibt, hat sie schnell raus . Und außerdem wird sie von allen Familienmitgliedern kräftig unterstützt ;)

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Änny gibt Vollgas

Da wir gestern auf die Futterlieferung warten mussten, fiel unser großer Spaziergang aus. Die Quittung dafür bekomme ich heute: das Trio ist total unausgelastet, stellt den ganzen Morgen nur Blödsinn an und bei jedem Schritt in den Flur, freut Änny sich, weil sie denkt, nun geht es endlich los.

Endlich auf dem Spazierweg angegekommen, rennt Änny los, als sei sie die letzten Wochen in einem Käfig eingesperrt worden. Den ganzen Weg rast sie voraus, oder kommt nach einer Schnupperpause fröhlich von hinten angedüst, um sich von mir ausgiebig loben zu lassen. Im Wald spielt sie auch ihr Rennspielchen und vor lauter Übermut verliert sie die Orientierung. Sie rennt trotz meiner Rufe, immer weiter in die falsche Richtung. Mein Händeklatschen – sonst immer eine gute Orientierung für sie – hallt im Wald und sie kann es nicht orten. Mir rutscht das Herz in die Hose, denn die Zeiten, wo ich sie mit einem Sprint einholen kann, sind lange vorbei. Ich laufe hinter ihr her und rufe sie mit einem energischen: Änny hiiiier!  Jetzt hat sie mich wahrgenommen! Sie dreht um und galoppiert mit Karacho auf mich zu. Sie grinst über das ganze Gesicht, ist sie doch stolz, einen so schönen Ausflug hinter sich zu haben.

Flying Änny !

 

 

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Ostern und andere Überraschungen


Nachdem Ännys Rücken langsam besser wurde, gab es vor 2 Wochen einen Rückfall. Die Maus hat sich so verdreht, dass sie ihr Bein wieder kaum benutzen konnte und Schmerzen hatte.  Da sie die bisherigen Spritzen wirklich nicht gut vertragen hat, gab es diesmal Spritzen direkt an die schmerzende Stelle, die in immer größeren Abständen wiederholt werden und bis jetzt sehr gut angeschlagen haben. Änny ist ein richtiger kleiner Pechvogel und ich nenne sie mittlerweile “meine kleine Dauerbaustelle”.

Dafür macht ihre geistige Entwicklung weiterhin Fortschritte. Frei nach dem Motte “wer rastet, der rostet” , hat sie diese Unart bis auf einzelne, seltene Situationen in denen sie überfordert ist, abgelegt.  Sie gehorcht vorbildlich und weil ich ein gutes Buch über Impulskontrolle entdeckt habe,  üben wir uns nun sogar in Geduld. ;)

Inspiriert von einer Folge des Hundeprofis (die Folge, in der Olli P zu seiner Hündin Phoebe sagt: würdest du bitte, falls du nicht anderes vor hast, mal herkommen?) muss ich diese Form des Gehorsams, der andere Hundehalter vor Neid erblassen lässt, natürlich sofort testen. Und seit Änny nun auf meine höfliche Frage : Gehst du bitte auf dein Kissen? in ihre Box geht, zischt es hier nur “Streber” von allen Seiten.  Aber als sich Änny neulich auf meine nicht ganz ernst gemeinte Bemerkung: “und jetzt geht die Änny Heia machen” tatsächlich Schlafen legt, steht sogar mir der Mund weit offen!

Am liebsten ist Änny draußen, an der frischen Luft. Und wenn , wie Ostersonntag, fast ihr ganzes Rudel komplett ist,  dann strahlt sie mit der Sonne um die Wette!  In der Regel nehme ich ja nur meine kleine Knipse mit, wenn ich mit den Hunden unterwegs bin,  aber um für den bevorstehenden Urlaub ein wenig Übung mit meiner Bridge zu bekommen (und um neben Tinas Superkamera nicht völlig blöde auszusehen), ziehen Göga, Tina, ich und das Trio Infernale diesmal gut bewaffnet los. Absolut nicht feiertagsmäßig gekleidet, aber um so besser gelaunt, pirschen wir fast 2 Stunden durch Wald und Feld.  Unzählige Fotos werden geschossen und selbstverständlich macht die Schönsten davon wieder einmal Tina:

Einmal mehr lerne ich, was mich unter anderem von einem echten Fotografen unterscheidet: der Körpereinsatz!  Tina steigt in die Botanik oder legt sich auf den Boden, um die optimalen Fotos zu bekommen. Änny findet das total spannend und als Tina sie ruft, rennt Änny los und freut sich wie verrückt, als sie Tina findet. Tja, und das ist dann der Moment für mein Foto des Tages…

 

 

 

 

 

 

 

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Der frühe Vogel

kann mich mal! ;)

Es ist Samstagmorgen als ich von Katze Tabatha geweckt werde. Ein Blick auf den Wecker verrät mir: es ist 6.30 Uhr, für mich ein Grund , die Katze vom Bett zu schubsen.  Da ich mich die letzte Woche mit Fieber und einer Halsentzündung durch meine Pflichten geschleppt habe, darf ich heute länger schlafen, denn Tina hat mir versprochen, Änny pünktlich um 8.30 Uhr ihre Tablette zu geben, da sie sowieso schon früh mit Viva zum Reitstall fahren will.  Um 8.10 Uhr kommt sie aus ihrem Zimmer und weil draußen die Sonne scheint, bekomme ich ein schlechtes Gewissen und beschließe auch aufzustehen.

Unten steht GöGa immer noch im Schlafanzug, er war noch nicht duschen und ich frage, wo denn die Brötchen sind.  Die Erklärung lässt nicht lang auf sich warten, denn nachdem er die Meute gefüttert hatte und mit Änny draußen war, musste er wischen, weil der Knopf  – Zitat Göga: ” einen braunen Streifen quer durch die Küche gezogen hat”.  Ich will nicht sagen, er wirkt überfordert, aber leicht angespannt schon. Das Grinsen in meinem Gesicht zeige ich ihm nicht, denn ein wenig Schadenfreude kommt in mir hoch und ich summe nur leise die Melodie ” das bisschen Haushalt macht sich doch allein – sagt mein Mann…..”

Als wir dann beim Frühstück sitzen, glaube ich an Geister! Es ist noch keine 9 Uhr und unsere Tochter Vanessa (ihres Zeichen Chaosqueen und Partymaus)  steht in der Küche.  Sie ist tatsächlich von der Sonne geweckt worden und hat die feste Absicht, mit den Hunden spazieren zu gehen. Eigentlich war ein ruhiger Vormittag im Garten geplant – ich weiß nicht, ob ich es erwähnte, aber ich wollte mich eigentlich erholen – aber dass Vanessa am Wochenende vor Sonnenuntergang den Tag beginnt und tatsächlich morgens mit den Hunden durch Wald und Feld laufen will, das glaube ich nur, wenn ich es mit eigenen Augen sehe!  Um es nicht hinterher für einen meiner wilden Fieberträume der letzten Tage zu halten, bewaffne ich mich mit dem Fotoapparat. Ich brauche Beweise!

Wir fahren nach Waltrop und auf dem Weg in den Wald, entdecken wir ganz weit hinten auch tatsächlich eine kleine Gruppe Rehe am Waldrand. Meine Minicam kann diese Weite nicht fassen, aber mit etwas Phantasie….

Da wir in dieser Woche die Medikamente für Ännys Rücken absetzen konnten, ist die Maus wieder geistig fit. Fröhlich läuft sie mit Vanessa voraus, bleibt zum Schnüffeln stehen, um uns dann mit schnellen Känguruhsprüngen wieder einzuholen. Alle sind so gut gelaunt, dass wir sogar die große Runde laufen.

Als auf einem kleinen Waldweg ein Baumstamm im Weg liegt, krempelt unser Töchterlein mal eben die Ärmel hoch und macht für unsere Handicap-Nasen den Weg frei. (Ich habe übrigens auch keine Ahnung, warum man bereits im März Sonnenbrille trägt. )

Die Sonne hat die Luft mittlerweile ziemlich stark erwärmt und Knöpfchen, unser nordischer Rollterrier, ist froh, als es wieder Richtung Auto geht. Auch wenn ich nicht ganz ihrer Meinung bin, dass alle Temperaturen über Null Grad unerträgliche Hitze bedeuten, so freue ich mich auch auf eine kleine Erfrischung zu Hause.

Einen Mittagsschlaf haben sich heute nicht nur die Hunde verdient und den Nachmittag verbringen wir in Ruhe im Garten. Allerdings ohne unsere Partymaus, denn die hat natürlich etwas Besseres vor. Schließlich ist Wochenende! ;)

 

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Ab in den Frühling

Weil Änny möglichst nicht mit anderen Hunden toben soll, ziehen wir die letzten Wochen nun alleine unsere Runden.   Die Medikamente schlagen ihr auf´s Gemüt und so trottet sie artig hinter uns her, hört auf jedes kleine Wort und eigentlich sollte ich stolz sein auf dieses liebe Hundemädchen, das wie ein Kaugummi an mir klebt. Aber eigentlich kann ich das gar nicht genießen, denn mein Freukeks ähnelt mehr einem Roboterhund, dessen einziges Glück die nächste Mahlzeit ist. Da tröstet mich auch nicht, dass bei der Gartenarbeit ein einziges Nein reicht, um sie vom Erdbeerpflanzen fressen abzuhalten, sie sich sogar vom Meerschweinchengehege abrufen lässt und sie bei den Spaziergängen absolut zuverlässig hört.  Umso glücklicher bin ich, dass sie gesundheitlich Fortschritte macht, ihr Beinchen wieder benutzt und nur noch etwas über die Pfote rollt, weshalb die Medkamente reduziert werden können. Der Frühling ist einfach zu schön, um ihn zu verschlafen!

Ich liebe mein Trio Infernale, das wirklich prima harmoniert und wir versuchen unsere Wege so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, aber manchmal fehlt mir der Kontakt zu anderen Zweibeinern doch etwas und ich habe mich sogar schon dabei ertappt, mit meiner Bande  den Essensplan der nächsten Tage zu diskutieren.

Da hilft nur eine Verabredung zum Gassigehen !

 

 

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Alles wird gut!

War das eine Nacht! Ich war so unruhig, bin immer wieder hochgeschreckt und völlig übermüdet, startete ich in den Tag. Um 16 Uhr fuhren wir dann endlich los. Änny mag keine Autofahrten und schon gar keine langen Autofahrten. Nach ca. 1 Stunde mussten wir eine Pause einlegen, weil ihr Fiepen grenzwertig nervig wurde. Pipi machen, Leckerli rein und weiter! Rechtzeitig kamen wir in Bramsche an.  Änny freute sich, war sie doch der Meinung, nun sei es endlich Zeit, für einen tollen Spaziergang. Dass es nur ein doofer Tierarztbesuch war, hatte sie sich sicher nicht vorgestellt.

Die behandelnde Tierärztin war sehr nett, hörte sich unsere Sorgen an, betrachtete das mitgebrachte Röntgenbild und untersuchte Änny liebevoll.  Eine weitere Aufnahme, in einer anderen Ebene musste her. Ganz artig ließ unsere Maus sich von der Ärztin zum Röntgen tragen.  Wieder im Untersuchungsraum angekommen, war auch Dr. Grußendorf, Chef der Klinik, dabei.  Er erklärte uns, dass der Oberschenkelknochen tatsächlich sehr hoch und weit außen vom Becken stehe, dies aber keine akute Sache sei. Ich erzählte auch ihm, dass Ännys  OP Anfang 2011 war, ich die Maus aber erst im Sommer kennengelernt und das Training mit ihr begonnen habe. Dr. Grußendorf klärte uns auf, dass eine operative Korrektur aussichtslos sei , er aber nicht die Hüfte als Grund für Ännys akute Probleme sieht.

Bei einer weiteren, gründlichen Untersuchung stellte sich dann der wahre Grund für Ännys Beschwerden heraus: der Ischiasnerv!

Er ist der Grund, warum Madame das Bein schont, die Zehen überrollt , die Hüfte beim Laufen noch höher zieht, sich die Muskulatur bereits zurückgebildet hat und sie deshalb wieder schlechter läuft.

Da ist natürlich keine  schöne Diagnose,  aber wenigstens ist es behandelbar!

Die ersten Spritzen gab es dann sofort und hier zu Hause geht es nun weiter mit Physio, Tens ,Cortison- und Anabolika – Behandlung.  Die Spaziergänge in nächster Zeit, versuchen wir etwas ruhiger zu gestalten, denn Laufen darf und soll sie weiterhin.

Vielen Dank an euch Daumendrücker! Das habt ihr toll gemacht!

Den Rest übernehmen jetzt wieder Änny, ich und unsere Praxis…. ;)

 

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bitte Daumen drücken !

Vor ca. 3 Wochen fielen mir bei Änny 2 abgebrochene Krallen hinten rechts auf. Da sie weder Schmerzen zeigte, noch Blut floss, dachte ich, sie habe sich die Krallen beim Toben mit ihren Freunden abgebrochen. Ein paar Tage später bemerkte ich ein verändertes Gangbild: teilweise schonte sie das re. Hinterbein und manchmal rollte sie die Pfote über die Zehen ab. Beim Tierarzt stellte sich heraus, dass weder die Knochen noch die Bänder schuld waren, sondern wir vermuteten, sie habe sich die Hüfte gestoßen/geprellt.  An dieser Seite hatte sie die Femurkopfresektion und das neue “Scheingelenk” saß von Anfang sehr hoch.  Meine Hoffnungen, dies mit einem guten Muskelaufbau durch Physio und Lauftraining noch zu ändern, waren leider aussichtslos, aber da sie bisher gut damit zurecht kam, musste ich mich damit abfinden.

Nachdem Ännys Beschwerden trotz weiterer Physio und Tens-Behandlung nicht besser wurden, wurde Freitag eine Röntgenaufnahme gemacht. Hierauf zeigte sich, dass der Oberschenkelknochen sich noch weiter hoch bewegt hat. Viel zu hoch!

Am Dienstag fahren wir mit Änny in die Tierklinik nach Bramsche, damit ein Chirurg die Situation beurteilt. Wir hoffen so sehr, dort findet man eine Möglichkeit, Änny zu helfen.  Denn auch wenn wir ihre Ataxie und ihre Hinterhandschwäche auf ein Minimum einschränken konnten, so braucht sie doch alle 4 Beine, um weiterhin ein lebenswertes Leben zu führen.

Bitte drückt alle vorhandenen Daumen und Pfoten für Änny!

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die 3. Hälfte

Es ist 6.30 Uhr als ich wach werde und ein Blick auf das Außenthermometer werfe. -9,5 Grad bedeuten: Ab nach draußen und in der Laube den Ofen anstellen, damit die Schweinchen nicht erfrieren.  Änny freut sich, dass die Nacht vorbei ist und ich begrüße sie nur kurz, weil ich zuerst den stinkenden Pampersknopf säubern will. Dann packe ich mich warm ein und sause nach draußen. Als der Ofen an ist und ich in Richtung Terrasse komme, höre ich schon, dass im Haus die Hölle los ist. Fräulein Ungeduldig hat Hunger und kein Verständnis für meine Abwesenheit, also ist sie mal wieder in Basenji-Geheul ausgebrochen und der Knopf kläfft mit, was das Zeug hält. Erst ein schnelles, ausgiebiges Hundefrühstück lässt wieder Ruhe einkehren.

Dann lässt Madame sich unter Protest ihren Pullover anziehen und ab geht es zum “Ruckzuck-Pipi machen” in den Garten. Als wir wieder reinkommen, erwartet uns bereits Katze Sophie, die wie jeden Morgen, nun ihre 2. Hälfte des Frühstücks will.  Jetzt darf ich mir endlich einen heißen Kaffee gönnen, frühstücken und beim Zeitung lesen kurz entspannen, bevor ich wieder raus muss, um den Ofen auszustellen. Zurück erwartet mich wieder an der Terrassentür Sophie, die mir erklärt, dass es nun Zeit für die 3. Hälfte des Frühstücks ist.

Als kurz darauf Tina und Viva aufstehen, versucht auch Änny mir die Geschichte mit den 2-3 Hälften zu erzählen, aber weil das nicht klappt, verzieht sie sich auf ihr Kissen.

Draußen ist es immer noch klapperkalt, aber wenigstens scheint jetzt die Sonne und weil Tina heute erst später los muss, kommt sie mit auf unsere Runde.  Zuerst suche ich alle Geschirre, Leinen und Pullis zusammen, dann packe ich einen Hund nach dem anderen ein und als ich mich endlich anziehe, hibbeln hier 3 Vierbeiner rum, also wollten sie mich anfeuern.  Viva und Änny sind bereits im Auto verstaut, ich renne noch mal ins Haus, um den Knopf zu holen, da schlägt mir eine Duftwolke entgegen . Also in voller Wintermontur wieder rein und Pampers wechseln. Jetzt ist mir richtig warm!

Das Autothermometer zeigt -6,5 Grad bei strahlendem Sonnenschein und auf dem Feld weht ein eisiger Wind. Jetzt heißt es, die Hunde und uns ordentlich in Bewegung zu halten. Gott sei Dank fühlt Änny sich durch den Pullover nicht eingeschränkt und so rennt und tobt sie, was das Zeug hält. Auch die Zwerge scheinen sich trotz Kälte sauwohl zu fühlen. Beide haben einen Riesenspaß, als Tina die Dummys auspackt und sie apportieren lässt. Sogar der Sturknopf arbeitet heute vorbildlich mit. Änny weiß zwar nicht genau, was da passiert und rennt immer fleißig mit. Aber dass bei jedem Lob auch ein Leckerli für sie rausspringt, hat sie schnell begriffen und so lohnt sich das Training für alle.

Ich schaue in 3 glückliche Hundegesichter und muss schmunzelnd an Sophies 3-Hälften-Theorie denken: meine beiden halben Portionen waren schon immer ein prima Team und Änny ist dann wohl logischerweise die 3. Hälfte. ;)

 

 

 

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Modeprobleme

Nun ist das neue Jahr da und endlich haben wir ein Stück Winter. Das wirft gleich neue Probleme auf, denn im Gegensatz zu meinen Langhaarzwergen, ist Änny eher nicht mit dickem Fell gesegnet. Der gekauft Pullover sitzt leider nicht gut und hält auch nicht warm genug, also krame ich ein Mäntelchen raus, das ich für den Knopf zu groß gekauft habe. Das sitzt an den Vorderbeinen zu tief, stört Änny beim Laufen und hängt auch am Po zu weit runter. Abgeschnitten und unter die Nähmaschine mit dem Teil, bis gar nix mehr sitzt. Macht nichts, habe ich doch noch Regenjackenstoff und Fleece. Daraus wird ein Regenmantel gezimmert, der aber bei Temperaturen unter Null nicht reicht. Im Netz entdecke ich einen warmen Wintermantel, der meinen und Ännys Ansprüchen genüge tut. Das Ding ist starr wie sonst was und Änny mag darin nicht laufen – ich kriege eine Krise! Nach der Wäsche wird das Teil etwas weicher und auch wenn Madame nicht gerade vor Begeisterung überschäumt, so lässt sie sich doch zu einem Spaziergang darin überreden.

Und wenn ich heute nicht noch einmal alles aufribbeln muss, dann wird der maßgefertigte Pullover fertig und der richtige Schnee kann kommen. ;)

 

 

 

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Frohe Weihnachten

wünschen euch Petra und Anhang.

Der heilige Abend war für Änny echt anstrengend. Zuerst lagen überall so pieksende Dinger auf dem Boden und sie wollte sicher nur beim Sortieren helfen.

Und abends wurde so viel ausgepackt, überall lagen Dinge auf dem Boden und alles musste genau kontrolliert werden.

Die Maus war so müde, dass sie sich nicht einmal mehr gegen Sophie wehrte, die sich einfach in ihr Körbchen gelegt hatte. ;)

 

 

 

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letzter Teil der Änny-Verschwörung ;)

 

Dieses Mal durfte Änny ganz allein in Ruhe schauen, was drin ist .  Dumm nur, dass nicht alles sofort aufgefuttert werden durfte.

Änny und die Bande sagen ganz lieb Danke an Steffi, Frau des Oberwichtels ;)

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O du fröhliche…

Da in letzter Zeit das ein oder andere Päckchen hier ankam und sich bei meinem Trio eine wahre Klingelhysterie entwickelte, musste etwas geschehen. Wir haben also trainiert, was das Zeug hält, schlichen uns abwechselnd aus dem Haus, um wahre Klopf-und Klingelarien zu starten.  Es gelang schon sehr gut die Bande an der Tür auszubremsen, jetzt hieß es: dran bleiben! Montagvormittag will ich mit dem Trio los. Die Geschirre sind schon angezogen und meine 3 warten ungeduldig im Flur, als ich noch schnell ins Bad husche. Da klingelt es und alle Erziehungsansätze sind hinüber. Alle 3 kläffen , als ginge es um ihr Leben! Ich kämpfe mich schimpfend an die Haustür und vor mir stehen 2 junge Frauen, die mit mir über Gott reden wollen. Angesichts des Lärms erkläre ich ihnen, dass es gerade ganz schlecht sei, denn eigentlich wollen wir jetzt los. Viva ist bereits an mir vorbei gehuscht und ich habe alle Mühe, die 3 Kläffer mit Händen und Füßen im Haus zu halten.  Eine der jungen Frauen weist mich darauf hin, gerade in dieser ruhigen und besinnlichen Vorweihnachtszeit sei es Zeit, über Gott nachzudenken. Jetzt schwanke ich zwischen Grinsen und Entsetzen, denn bei allem Respekt: wer bitte schön schafft es, ruhig und besinnlich über Gott nachzudenken, wenn hinter einem gerade die Hölle losbricht?

Der größte Teil der Päckchen der letzten Tage, stammt übrigens von unserem Foren-Wichteln. Eine schöne Tradition der letzten Jahre, die uns alle am Nikolausabend am Computer vereint. Es werden Fotos der Geschenke gezeigt, geraten, wer denn wohl wen bewichtelt hat und wir haben alle Spaß, wie die Kinder.  Dieses Jahr haben einige Forenmitglieder eine kleine Wichtelverschwörung geplant und nicht nur ich bekam ein Wichtelgeschenk, sondern auch unser Pflegekind Änny und ihre beiden Freundinnen Knöpfchen und Viva.

Das war ein großes Hallo, als es ans Auspacken ging!

Geschenke auspacken ist einfach viel zu aufregend und anstrengend ;)

An dieser Stelle ganz liebe Grüße an Saba, Buddy und Frauchen Gina, an Pato mit Tinchen ins ferne Belgien und an Karin mit den Duisburger Fellnasen!

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Mama, die glotzt!

So oder ähnlich schallte es früher oft aus dem Kinderzimmer.  Und jedes Mal bekam ich auf meine Nachfrage, was denn los sei, die gleichen Antworten: “Die guckt immer, aber die soll nicht so gucken.” “Ich guck doch gar nicht! “   “Doch, du glotzt doof!”  “Tu ich nicht, du bist doof!” So richtig konnte eigentlich nie geklärt werden, wer wen anstarrt oder nicht oder warum.

Genau die gleiche Situation spielt sich hier seit heute Morgen ab.  Da Änny bisher ihre eigene Ecke im Flur hatte, der mit 4 Personen und gelegentlichem Besuch nicht als besonders ruhig bezeichnet werden kann und dies deshalb bei Madame für einige, sagen wir einmal “missbilligende Äußerungen ” gesorgt hat, musste eine andere Lösung her.  Wir haben uns für eine riesige Faltbox entschieden, die mit gutem Willen,  etwas Möbelrückerei und einer rosaroten Brille, gerade noch ins Wohnzimmer passt .  Mit Klicker und Leckerli zeige ich Änny ihren neuen Platz und auch wenn sie es noch nicht wirklich toll findet, ihren bisherigen Standort aufzugeben, so scheint sie doch nicht völlig abgeneigt. Da vor der Heizung  bisher verschiedene Kuschelkissen für die Zwerge lagen, liegt auch jetzt  eine Liegematte davor. Immer noch ein prima Platz, wie Viva findet. Und so beginnt das Spiel:

Viva starrt Änny an – Änny knurrt und zieht die Lefzen hoch. Viva dreht den Kopf für einen Moment zur Seite, bis Änny sich beruhigt und dann wird wieder “geglotzt”. Das lässt Änny mich natürlich sofort wissen und als ich Viva ermahne, dreht die artig ihren Kopf – bis ich außer Reichweite bin…

Mal schauen, wer in ein paar Tagen Sieger bleibt. Solange Änny nicht merkt, dass die Katzen sich oben auf der Box einen tollen Kuschelplatz gemacht haben, ist alles im grünen Bereich.

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Na geht doch!

Nach einer Woche “Terrier-Training” bin ich sehr zufrieden, auch wenn ich immer noch keinen blassen Schimmer habe, welche Geister Änny letzten Samstag auf dem Feld gesehen hat.

Auf den Spaziergängen bleibt Änny in meiner Nähe, lässt sich gut abrufen und sie läuft auf ihren eigenen Beinen zum Auto! Eigentlich habe ich sie nur mit ihren eigenen Waffen geschlagen, indem ich mir ihre Terriersturheit zu eigen gemacht habe. In menschlichen Kreisen auch Konsequenz genannt. ;)

Jedenfalls gab es heute dafür als Belohnung einen besonders langen und schönen Spaziergang, auf dem sich mein Trio so richtig austoben konnte.

 

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Eine wirklich miese Nummer

findet Änny die Tatsache, dass es kein großes Frühstück zu Hause gibt. Weil es noch recht früh ist, gibt es eine Miniportion Trofu und das nicht einmal getrennt von den anderen im Flur, sondern in der Küche. Gierig schlingt sie das Futter runter, schafft es nicht einmal sich aufzuregen, weil sie viel zu schnell fertig ist. Als es dann endlich zum Spaziergang geht, ist sie recht aufgekratzt und ich werde das Gefühl nicht los, sie hat sich von gestern Abend gemerkt, dass es das Futter draußen gibt.

Draußen will sie dann auch gleich losrennen, ich rufe sie zurück, sie kommt sofort, Lecker rein! Jetzt hat Änny ein ernsthaftes Problem. Sie läuft ein paar Sprünge voraus, kehrt um und tatsächlich lohnt es sich. Der Spaziergang wird recht ruckig und es ist schwer, nicht über sie zu stolpern, aber mein Vorhaben scheint zu gelingen. Als wir auf der Mitte des Weges 2 andere Hundehalter mit ihren Hunden treffen, überwiegt dann aber Ännys Freude, als Beagle-Mix Amy sie zum Spielen auffordert und die beiden preschen los. Sie rennen so weit, dass ich sie aus den Augen verliere und bevor ich in Panik ausbrechen kann, kommen die beiden mit einem breiten Grinsen im Gesicht wieder, um sofort wieder los zu düsen. Ganz artig kommen sie auch diesmal im Galopp zurück.  Eigentlich hätte ich mich überhaupt nicht sorgen müssen, denn zur Not hätten sicher die beiden Weimaraner Ivo und Thea meine Madame aufgespürt. ;)

Danach läuft aber alles weiter, wie geplant. Auch das letzte Stück zum Auto wirft sie sich nicht in den Dreck, sondern bockt erst ganz zum Schluss. Ich lasse es genug sein und trage sie die letzten Meter.

Auch die abendliche Runde im Park läuft recht gut und ich bin mir sicher: Änny weiß  jetzt eines genau: Essen gibt es unterwegs!  Was mir wieder einmal ganz deutlich zeigt, wie schlau Madame doch ist – und wie lernfähig!

 

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Kampf dem Terrier

Es ist Sonntagmorgen und ich höre, wie GöGa unten mit Änny in den Garten geht, sie anschließend füttert, Änny danach ausrastet und er sie heldenhaft dafür auf ihr Kissen schickt. Ich möchte heute am liebsten im Bett bleiben und alle Probleme ignorieren, aber das Pflichtbewusstsein gewinnt.

Wir frühstücken in aller Ruhe und als Tina sagt: “Papa und ich gehen dann gleich mit den Hunden raus”, höre ich mich sagen: “Natürlich komme ich mit. Seinen Problemen muss man sich stellen!” Selbst schuld, aber wenigstens werde ich diesmal nicht allein mit Änny und meiner Verzweiflung auf dem Feld stehen…

Da der erste Teil des Weges prima klappt, lasse ich Änny von der Leine und bereue es kurz darauf, als ich sie rufe und sie einfach weitertrabt. Wir laufen ein Stück in die andere Richtung, aber das kümmert sie nicht im Entferntesten. Den Rest des Weges bleibt sie an der Leine und auch wenn sie teilweise bockt, so gelingt es mir doch immer wieder, sie weiter zu locken. Auch den Feldweg meistern wir heute ohne große Vorkommnisse, bis wir in Höhe des Pferdehofes sind und Änny Kinderstimmen hört. Diesmal zeigt sie allerdings keine Angst, sondern will dort hin und ganz bestimmt nicht mit uns in die andere Richtung. Weil ich langsam nervös werde, übernimmt Tina Änny. Leise spricht sie auf Änny ein, lockt sie wieder ein Stück und stellt sie auf die Beine, wenn sie sich in den Dreck schmeißt. Ich halte mich ganz raus, schaue mir das Schauspiel aber aus der Entfernung an. Angst kann ich nicht sehen, eher ein Unbehagen, weil Madame ihren Kopf nicht durchsetzen darf. Als wir ein Ehepaar mit Wuschelhund treffen, taut Änny auf, will mit ihm toben, doch kaum sind sie vorbei, bockt sie wieder. Ich bekomme langsam das Gefühl, Änny findet uns doof und die von mir gedachte Bindung, ist nur noch eine – von Änny nach ihren Bedürfnissen genutzte – lockere Schnur.  Ich bewundere Tinas Geduld und obwohl der Rückweg endlos erscheint, schafft sie es, Änny bis zum Auto zu locken. Interessant ist übrigens auch, dass Änny heute auch die stark befahrene Straße nicht wirklich beeindruckt.

Kaffee und jede Menge Schokolade zu Hause, haben wir uns redlich verdient und ich beschließe, Tina für den Rest des Tages mit Tina Rütter anzureden. Beim Essen überlegen wir gemeinsam, wie wir an Ännys Bindung zu uns arbeiten können und weil Futter nun einmal für Terrier das Wichtigste ist, fangen wir gleich heute Abend an: Änny bekommt ihr Futter nicht in den Napf, sondern muss mit mir durch den kleinen Park vor unserem Haus gehen. Tina R. ist so lieb und kommt mit.

Es dauert etwas, bis der kleine Sturterrier begriffen hat, dass es nur für artiges an der Leine laufen Futter gibt, aber dann zuppelt sie los. Ohne Angst vor den Autos am Kreisverkehr und  ohne sonstige Zicken laufen wir die Runde. Sobald ich rufe, ist Änny ganz nah bei mir, um sich freudig ihr Lecker abzuholen. Ich bin ziemlich stolz auf uns. Auch Tina R. ist mit uns zufrieden! ;)

Mal sehen, wie das Ganze morgen früh klappt, denn bis auf Weiteres gibt es kein Futter mehr einfach nur so.

Denn wie heißt es doch so schön? : Wer aufgibt ist feige! oder für Änny und mich passender: Der Weg ist das Ziel!

 

 

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Selbstzweifel

Heute ist Samstag und weil Viva mit Tina im Stall ist und der Knopf einen wunden Po hat, beschließe ich einen ausgiebigen Spaziergang allein mit Änny zu machen. Nur wir Zwei – das stärkt die Bindung und ich freue mich darauf, mal wieder in etwas höherem Tempo laufen zu können.

Auf unser Feld habe ich heute keine Lust, obwohl es schon in den Fingern juckt, der Besitzerin des jungen Jack-Russelterriers noch ein paar Takte zu sagen, die sich bei einer anderen Hundehalterin über mich beschwert hat: Sie hält es für eine Unverschämtheit, dass ich dort mit meinen behinderten Hunden spazieren gehe und tatsächlich Rücksicht erwarte.  Ist aber auch wirklich ein Ding, wenn ihr Hund Änny mehrfach ins Kreuz springt, ich ihr noch höflich erkläre, warum ich das nicht lustig finde und sie ihren Hund “der ja so schön spielt” erst an die Leine nimmt, nachdem ich ihm mehrfach die Grenze erkläre.  Als sie ihn stark am Halsband ruckt, kann ich mir den Hinweis auf die möglichen Gefahren nicht verkneifen, aber die Erklärung folgt auf dem Fuße: Im Geschirr merkt er den Leinenruck nicht und sie ist nur so in der Lage, ihn zu bändigen.

Gegenseitige Rücksichtnahme ist übrigens für uns andere Hundehalter dort eine Selbstverständlichkeit – nicht nur Behinderten gegenüber.

So ist unser Ziel heute die große Runde in Waltrop. Das schaffen wir 2 sicher locker in einer Stunde. Gut gelaunt packe ich Änny ins Auto und los geht es. Wir laufen den Weg zum Wald, durch den Wald und ich muss überlegen, ob wir an der richtigen Stelle links abbiegen. So oft bin ich hier noch nicht gewesen und mein Orientierungssinn gleicht nun einmal dem, einer Bockwurst. Und Änny frage ich lieber nicht, denn auch ihrem Orientierungssinn vertraue ich nicht wirklich. Da die Bäume bereits kahl sind, kann ich aber weit hinten die Kapelle entdecken, wir sind also richtig. Als wir auf dem Feldweg rauskommen, stockt Änny plötzlich. Ich locke sie, doch sie weigert sich weiterzulaufen. Ich gehe ein Stück voraus und rufe, doch Madame klemmt die Rute ein und bleibt stehen. Ich gehe auf sie zu und sie gibt Vollgas. Mit vor Angst hängenden Ohren, gekrümmten Rücken und eingeklemmter Rute läuft sie vor mir weg. So eine ähnliche Situation hatten wir vor einigen Tagen, als ich beim Spaziergang meine Zwerge etwas lauter angeraunzt habe. Ich versuche also ruhig zu bleiben, locke sie, aber nichts hilft. Sie hat Angst vor mir!  Ich werde langsam nervös und als sie über das Feld abhauen will, renne ich los. Mit einer Landung im Matsch, erwische ich sie irgendwann endlich und leine sie an. Ich versuche sie zu beruhigen, aber sie benimmt sich, als sei ich das Böse in Person! Sie wirft sich in den Dreck, steht nur auf, um einen vergeblichen Fluchtversuch zu starten und es gelingt mir nicht, sie zu beruhigen. Ich gebe alles, aber alles nützt nichts. Meine Gefühle schwanken zwischen Traurigkeit, Verzweiflung und allmählich auch Wut. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und klemme sie mir unter den Arm. Der Weg zum Auto ist noch sehr weit, aber wann immer ich sie wieder absetze, ist ihr einziger Gedanke: Flucht! Mit Tränen in den Augen und nass geschwitzt kommen wir dann eine gefühlte Ewigkeit später doch noch am Auto an. Ich bin fix und fertig – und sehr traurig.

Zuhause verschwindet Madame schnell in ihr Körbchen und schläft die Aufregung weg.  Ich komme den ganzen Tag nicht über das Geschehen hinweg und  verkünde, nie wieder mit diesem Hund raus zu gehen und denke sogar ernsthaft über eine Selbstanzeige beim hiesigen Tierschutz nach.

Tina und GöGa versprechen mir, am nächsten Tag mit den 3 Hunden zu gehen und für heute halte ich das für eine tolle Lösung!

 

 

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